Vorläufige Blogpause

Derzeit überarbeite ich meine Webauftritte. In der letzten Zeit hatte sich immer wieder Schad-Code in meine WordPress-Anwendungen geschlichen und der Provider daraufhin meine Domains gesperrt. Jetzt habe ich sozusagen Tabula Rasa gemacht und erst einmal alles gelöscht.

Wie es mit Hund um Hannover weiter geht, wird sich finden. Ich hoffe, das die letzten Getreuen dieses in der letzten Zeit vernachlässigten Blogs ab und zu einmal wieder vorbeischauen um sich über den Stand der Dinge zu informieren!

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Big Dogshit

Kinderspielplätze sind für Hunde bekanntlich verbotenes Terrain. Diese Regl hat ja eigentlich auch ihre Richtigkeit. Schließlich sollen sich die Kleinen nicht mit den Hinterlassenschaften unserer Vierbeiner beschmutzen, das ist ekelig und gefährdet potenziell die Gesundheit. So weit so gut!
Hinter der Schule in unserem Stadtteil gibt es eine Fußballwiese und eine Skaterbahn. Ein hoher Zaun soll verhindern, dass die Bälle versehentlich auf den Nachbargrundstücken oder im nahe gelegenen Teich landen.
Südwestlich der Wiese liegt ein kleines Wäldchen, kaum 100 Meter lang und 50 Meter breit. Aus irgendeinem Grund wurde in dem hohen Zaun ein kleiner quadratischer Durchschlupf gelassen, der es erlaubt, in den Wald zu gelangen. Oft hinterlassen die Jugendlichen hier ihre leeren Flaschen und sonstigen Müll, doch das hält sich einigermaßen in Grenzen.
Überhaupt wird die Wiese äußerst selten frequentiert, zumindest um die Zeit des frühen Nachmittags herum, wenn ich hier mit dem Shepherd meine Mittagspause verbringe (zu den Zeiten, als ich noch als freier Journalist gearbeitet habe). Wir drehen dann einmal eine Runde um den Teich und gehen hinterher noch auf die Wiese. Der Shepherd bleibt auf meine Anweisung vorn am Wiesenrand sitzen und ich überquere das Gelände, um in dem Wald ein Schlüsseletui zu verstecken. Dann kehre ich zum Shepherd zurück und schicke ihn auf die Suche. Das Etui zu finden und zu apportieren ist für den Shepherd eine Lappalie. Aber das Ganze macht ihm saumäßig viel Spaß ¬¬– und wenn wir bei unseren Spaziergängen den Teich noch nicht ganz umrundet haben, drängt er schon voraus und auf die Wiese. Manchmal, wenn Jugendliche auf dem Grundstück sind um Fußball zu spielen oder zu skaten, lasse ich diese Aktion ausfallen, denn Hunden ist das Betreten des Geländes ja eigentlich verboten. Es ist halt ein Kinderspielplatz. Aber der Shepherd ist bei dieser Aktion immer so konzentriert, dass er gar nicht auf die Idee kommen würde, auf die Wiese zu kacken, das erledigt er bereits vorher im Gebüsch am Teich. Und selbst Bein heben um zu markieren fällt aus, wenn er im Arbeitsmodus ist. Das Suchen ist schließlich viel zu aufregend. Ich kann den Shepherd also guten Gewissens die Wiese überqueren lassen. Und sollte es doch mal anders kommen, habe ich ja Entsprechendes dabei, um den Platz wieder sauber zu hinterlassen.
Eines schönen Frühlingstages ist die Wiese von einem älteren Herrn mit kleinem Kind belegt, ich schätze Opa und Enkel. Der Shepherd ist bereits wieder im Arbeitsmodus und so fasse ich mir ein Herz und spreche den Herrn an: „Sagen Sie, würde es Ihnen etwas ausmachen, wenn ich hier mit meinen Hund eine kurze Übung durchführe? Wir sind auch schnell wieder weg.“ Der Mann guckt mich an und langsam beginnt seine Gesichtfarbe ins Rötliche zu tendieren. Was folgt ist eine Tirade über Spielplätze, Hundekacke, die einschlägigen Rechtsnormen und die blöden Hundebesitzer. „Aber mein Hund kackt hier nicht auf die Wiese und falls doch, mache ichs weg“, versuche ich ihn zu beschwichtigen. Das bringt den Typen nur noch mehr in Rage. „Das sagen alle, warum verstehen Sie nicht endlich, dass Hunde hier verboten sind“, fährt er mich an. „Schon verstanden, viel Spaß noch“, gebe ich zurück und ziehe wütend von dannen.
Der Shepherd hat während der ganzen Szene brav am Wiesenrand gesessen und die Szene beobachtet. Jetzt neigt er leicht den Kopf zur Seite, was bei ihm meistens Unverständnis signalisiert. Das scheint den Mann irgendwie zu rühren: „Der Hund kann ja nichts dafür“, ruft er mir hinterher. „Ich auch nicht“, erwidere ich ärgerlich. Moralisch fühle ich mich diesem „Hundehasser“ zehnmal überlegen.
In den nächsten Wochen ist das Terrain wieder frei. Opa und Enkel lassen sich nicht mehr blicken.
Eines sonnigen Tages überquere ich wie so oft die Wiese, um den Schlüssel für meinen Sheppy im Wald zu verstecken. Da laufe ich doch plötzlich äußerst knapp an einem riesigen Haufen Hundekacke vorbei. Mir fällt der Opa wieder ein und mein moralisches Überlegenheitsgefühl schmilzt wie Butter in der Sonne dahin: Der Opa hat ja nur allzu recht. Es gibt sie, diese asozialen Hundebesitzer, die ihre Pfiffis ohne mit der Wimper zu zucken mitten auf einen Kinderspielplatz kacken lassen und sich, als wäre nichts gewesen, klammheimlich verpieseln. Woher sollte denn der Opa wissen, dass ich nicht auch so einer bin?
Derzeit binde ich mich mit Petra und dem Sheppy im Urlaub an der Ostsee. Am Eingang zum Hundestrand befindet sich ein Hundekotbeutelspender, dem es nie an Beuteln mangelt. Direkt unter den Kasten mit den Beuteln ist gleich ein Abfallbehälter montiert worden.
Und was liegt da nun zu Fuße dieser zweckmäßigen Installation. Ein dicker fetter Haufen Hundekacke.

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Der schnelle Euro im Internet mit Border Collies

Anzeige: Border Collies: kinderfreundlich, für Familien geeignet, für Hundeanfänger geeignet, verträglich mit Katzen
Süße kleine Border Collies. Kinder- und katzenfreundlich, aber vor allem kinderleicht zu erziehen, geeignet für Anfänger – und das für nur 450 Euro. Da muss man doch einfach zugreifen.
So ähnlich werden auf der Website tierwelt.de einige Border Collie Welpen zum Kauf angeboten.

Der artgerechte Umgang mit Border Collies, das muss ja im Prinzip nicht noch einmal betont werden, erfordert viel Zeit, Geduld, Ausdauer, guten Willen und Fachwissen.
Border Collies brauchen eine Aufgabe, die nicht nur ihrer körperlichen Ausdauer sondern auch ihrer Intelligenz und ihrem Arbeitswillen gerecht wird. Wer das seinem Hund nicht bieten kann oder will, sollte die Finger von Border Collies lassen. Verhaltensstörungen beim Hund und Stress für den Menschen sind sonst vorprogrammiert. Am Ende sind beide unglücklich, Mensch und Hund. Wobei der Hund der größte Leidtragende ist, denn er kann sich selbst keinen anderen und besser geeigneten Menschen aussuchen. Am glücklichsten treffen es dann wohl noch jene Vierbeiner, die über die Notvermittlung einen fähigen und ambitionierten Hundekenner finden.

Ich habe der betreffenden Züchterin eine E-Mail Anfrage mit folgendem Wortlaut geschickt:
Sie bieten auf einer Internetseite Border Collies als unkomplizierte Familienhunde und als für Anfänger geeignete Hunde an. Finden Sie das verantwortungsvoll?
Ich würde mich freuen, wenn Sie mir das erklären könnten.
Mit freundlichen Grüßen

Die Antwort:

Ich habe Ihnen gar nichts zu erklären- es ist meine ( 20 jährige ) Erfahrung und die meiner Kunden. Es gibt versch. Schäge dieser Rasse und ich habe den alten und nicht den hochgezüchteten , hyperaktiven Schlag.
Ansonsten haben Sie keinen angenehmen Umgangston.War schon richtig- unter Spam- da habe ich die mail gefunden.

Die Sache erklärt sich damit (fast) von selbst!

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Eingeordnet unter Allgemein, Mensch und Hund

Aus dem intimen Tagebuch des Klaus-Dieter Gleitze: "Mit solchen Augen wäre ich der Schwarm aller Frauen"

Mein Freund Klaus-Dieter Gleitze, seines Zeichens Chef der Gruppe Schuppen 68, Literat und begnadeter Künstler, hat meinem Sheppy einen Eintrag in seinem Tagebuch gewidmet. Mit freundlicher Einwilligung des Autors sei der Beitrag hier zitiert:

„Deutschlands, ach, was sage ich, der Welt schönster Australian Shepherd namens Satchmo.
Satchmo der Sheppy
Mehr und unterhaltsames zum Thema auf der Seite “Hund um Hannover” meines Freundes und Kollegen Achim Beinsen Dass Satchmo ein beinharter Hütehund ist, an dem kein Schaf vorbei kommt, sieht man. Darin ähnelt er Berti Vogts, bei dem es aber keine Schafe waren. Dass ich nochmal auf meine alten Tage auf den Hund kommen würde, als chronischer Katzenhalter… Der Katzengräber sind sonder Zahl in meinem Garten (Lauschen Sie dem Klang des Ausdrucks “sonder Zahl” nach, liebe Leserinnen, wer weiß, wann Sie ihm wieder begegnen).

Übrigens: Das Schaf trägt den Namen Guido!

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Hunde-Nomen est Omen

Während man früher eher Pragmatismus bei der Namensgebung für seinen Hund walten ließ, muss es dabei heute extravagant, trendy und trotzdem individuell zugehen.
Ein Erfahrungsbericht mit persönlichem Einschlag.

Ja, mit den Hundenamen ist das schon so eine Sache. Nachdem jetzt meine Hundeblog- und Journalisten-Kollegin Inka Burow sowie selbst die Frankfurter Allgemeine Zeitung etwas dazu geschrieben haben, muss ich hier auf hund-um-hannover.de natürlich auch noch meinen Senf dazu geben.
Inka Burow erinnert sich an einen Jäger, über den sie in ihren frühen Journalistinnen-Jahren einmal ein Portrait verfasst hat: Dabei sei ihr hauptsächlich der Jäger-Dackel „Purzel’“ im Gedächtnis geblieben, mit dem sie während des Interviews den Sessel teilen musste. Im Gesprächsverlauf habe sich heraus gestellt, dass es sich bereits um „Purzel 5“ handelte. Sie sei schockiert gewesen, schreibt Inka.
Während heutzutage auch der Hundename für das Image seines Halters herhalten muss und daher möglichst extravagant und individuell zu sein hat, legte man früher eher ein instrumentelles Verhältnis gegenüber dem Hund und dessen Benennung an den Tag. Ein Onkel von mir betrieb in den sechziger, siebziger und achtziger Jahren einen kleinbäuerlichen Betrieb in der Nähe des niedersächsischen Städtchens Burgdorf. Gegenüber dem Hauseingang stand eine Hundehütte und hier residierte als Wachhund über Jahrzehnte ein Hund namens Harras. Natürlich nicht einer, sondern im Verlauf der Jahre immer mal wieder ein anderer, der Name allerdings blieb stets derselbe: Harras. Dabei handelte es sich um Mischlinge, die sich aber auch äußerlich immer sehr ähnlich waren, so etwas wie ein Mix aus Schäferhund und hellem Labrador. Und hätte man nicht gewusst, dass ein Hundeleben selten länger als 15 Jahre währt, so wäre wohl der hier über Jahre immer mal wieder stattfindende Generationenwechsel gar nicht aufgefallen. Mein Onkel mochte seine Harrase – oder sollte man im Plural vielleicht Harri sagen? – aber sie hatten tagsüber wie nachts, winters wie sommers ihren Platz in dieser Hundehütte und dafür zu sorgen, dass kein Fremder sich unbemerkt dem Anwesen nähern konnte.
Heutzutage stürben die traditionellen Hundenamen wie Rex, Hasso und Bello – und auch der Name Harras mag dazugehören – aus, schreibt die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Der Hundebesitzer wolle zeigen, dass er Kosmopolit sei: „Vor 100 Jahren hießen Hunde ob ihres Äußeren manchmal noch „Krummbein“. Andere sagten mit ihren Namen etwas über ihre Funktion oder ihre Fähigkeiten aus: ‚Greifan’ oder ‚Putzenweg’ oder ‚Taugenichts’. Heute hingegen lassen nur noch wenige Namen auf Äußerlichkeiten schließen – und wenn, dann nur verschlüsselt oder zumindest nicht in deutscher Sprache“.
Nun ja, „Putzenweg“, „Krummbein“ oder „Taugenichts“ hätten auch mir gefallen. Und wohl zu Beruhigung meiner Frau ist mir dieser FAZ-Artikel nicht schon früher unter die Augen gekommen. Etwa damals, als wir über die Namensgebung des kleinen Aussierüdens durchaus kontrovers beratschlagten, der demnächst ins Haus kommen sollte.

Dieser Hund heißt weder Hasso noch Bello. Und auch nicht Slibowitz!

Auf einem der ersten Bilder, die ich seinerzeit im Internet von Australien Shepherds fand, war ein Exemplar vom Schlag Red Tri – also mit rot-weiß-brauner Fellzeichnung – zu sehen, der gerade einem wild gewordenen Rind beherzt in die Fersen zwackte. „Der Hund muss Zwacker heißen“, so meine spontane Eingebung. Doch schon bald beschlichen mich Zweifel. Nomen est Omen, wie wird der arme Hund dastehen, sollte er seinem Namen irgendwann wirklich einmal Taten folgen lassen. Das fiele doch gleich auf den namensgebenden Besitzer zurück. Dann Störtebeker, das fand ich witzig und echt originell. „Bloß nicht“, protestierte meine Frau, „außerdem haben se’ den doch geköpft“. Stimmt eigentlich, musste ich einräumen, diese Assoziation gefiel mir auch nicht. Und so kamen wir ganz kosmopolitisch und individuell auf einen Namen aus dem Bereich der Jazzmusik. Ob unser Hund die mag, konnte ich bisher noch nicht verifizieren. Aber man ist und bleibt doch ein Kind seiner Zeit. Im Trend bei Hundenamen sind derzeit übrigens auch die Bezeichnungen für hochprozentige alkoholische Getränke, wie Whiskey, Grappa oder Ramazotti. Das kann man auch bei Inka Burow nachlesen: „Wenn ich heute darüber nachdenke, könnte mein mit „Grappa“ wenige Jahre später begonnenes Hundenamengebungskonzept eine Folge des kleinen blonden Ramazzottis aus Herford sein, mit dem meine große Liebe zu Hunden begonnen hat vor fast 19 Jahren.“ Ich persönlich bin bei meiner Frau mit dem Vorschlag „Slibowitz“ gescheitert. Leider oder zum Glück. Ich weiß es nicht!
PS. Also für alle, die etwas ganz Individuelles und Ausgefallenes suchen: Der Name „Slibowitz“ ist noch frei!

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"Der Haushund im Fadenkreuz der Meinungsmacher". Ein Diskussionsbeitrag von Günther Bloch

Seit über 30 Jahren erforscht Günther Bloch die Verhaltensweisen von Wölfen und Hunden. Und das zumeist in deren natürlicher Umgebung. Bloch geht hinaus in die Wildnis und beobachtet mit Geduld und Hingabe das Leben im Wolfs- oder verwilderten Hunderudel. Etliche Male musste er aufgrunddessen überkommene Auffassungen revidieren, und hat dies immer auch öffentlich getan. Dass ihn seine Fachkompetenz nicht dazu verleitete, zu den bereits existierenden „ultimativen“ Hundeerziehungskonzepten noch eins hinzuzufügen, ist ihm dabei hoch anzurechnen. Wir können also davon ausgehen: was Bloch sagt, hat Hand und Fuß.
Auf seiner Website Hunde Farm Eifel hat er einen Diskussionsbeitrag über die derzeitige Situation des Haushundes in unserer Gesellschaft veröffentlicht. Der Text enthält kurz und knapp eigentlich alles, was es grundsätzlich zu diesem Thema zu sagen gibt.
Die Kernthesen lauten:

  • Die Domestikation vom Wolf zum Hund ist eine großartige menschliche Kulturleistung.
  • Verhalten und Emotionen von Mensch und Hund haben sich im Verlauf vieler Jahrhunderte flexibel angepasst. Das Positive in dieser Beziehung gerät zunehmend in Vergessenheit.
  • Leider reduzieren unverantwortliche Stimmungs- und Meinungsmacher das Hundeverhalten in einer polemisch geführten Debatte mehr und mehr auf Gefährlichkeit und Aggression.
  • Massaker durch Hunde sind extrem selten. Aber der Hund ist ein Beutegreifer, der unter ungünstigen Voraussetzungen eine Herausforderung darstellen kann. Hier ist Besonnenheit statt Pauschalisierung gefragt.
  • Hunde sind keine instinktgetriebenen Maschinen. Sie kommunizieren ihre Bedürfnisse sowohl auf einer biologischen als auch sozio-emotionalen Ebene.
  • Unverantwortliche Halter müssen bestraft und isoliert werden. Wir brauchen gleichzeitig ein System, worin sozialsichere Hunde und ihre Halter belohnt werden.
  • Die freie Markwirtschaft produziert leider häufig kranke, schlecht sozialisierte und angstaggressive Hunde. Die Verantwortlichen müssen zur Rechenschaft gezogen werden.
  • Der Hund ist ein Lauftier. Die Antwort auf viele Probleme sind großflächige Auslaufflächen.
  • Hier die Dokumentation des ganzen Textes.
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Eingeordnet unter Mensch und Hund, Neues aus Canidistan

Mach mich nich an Alder! Oder: Konflikte in Canidistan

„Warum reagieren Hunde eigentlich immer aggresiv, wenn sie fremden Artgenossen begegnen?“ Diese Frage wurde mir vor einiger Zeit von einem Bekannten gestellt. Der Mann hat wenig bis gar nichts für Caniden übrig und wollte im Grunde lediglich seiner Auffassung Ausdruck verleihen, dass Hunde ohnehin nur Stress verursachen. Soweit, so schlecht.

Du deins – ich meins!

Natürlich wissen wir: Wenn sich fremde Hunde begegnen, kommt es keineswegs automatisch zu aggressiven Reaktionen. Allerdings: Treffen zwei sich unbekannte geschlechtsreife Rüden oder Hündinnen aufeinander, kann es schon mal etwas knistern.. Denn schließlich stehen sich hier zwei potenzielle Konkurrenten gegenüber. In Ur-Canidistan, der Welt der Wölfe in der sogenannten freien Natur, gehen sich fremde Rudel lieber aus dem Weg, um Konflikte um Ressourcen und Reviere zu vermeiden. Übrigens: Würde es da ähnlich häufig, ähnlich brutale Konflikte geben wie unter konkurrierenden Menschengruppen, Nationen, Ethnien, Rockergruppen oder Streetgangs etwa, hätten sich die Wölfe wahrscheinlich schon gegenseitig ausgerottet. Sie tun das nicht, ein Hinweis darauf, dass sie in mancherlei Hinsicht um einiges pfiffiger sind als die Menschen.
Wolfsaugen
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"Collies, Sheltie & Co." Alles, was Sie schon immer über Collies wissen wollten!

Collies gehören hierzulande schon seit Jahren zu den beliebtesten Hunderassen, und deshalb ist auch schon viel über Sie zu Papier gebracht worden. Gabriela Henrichs hat jetzt im „animal learn Verlag“ erfolgreich ein neues Buch vorgelegt. Cover: Collies, Sheltie & Co. Darin vergleicht sie die verschiedenen Collierassen miteinander, erklärt, welche Aktivitäten sich für Collies am besten eignen, gibt Hinweise für den Pflegeaufwand, beschreibt die verschiedenen Farbschlage aber auch Krankheiten und stellt Beschäftigungsmöglichkeiten vor. Ihr Anliegen: Hund und Mensch sollen möglichst optimal zueinander passen. Das Collie-Buch eignet sich für Einsteiger und Fortgeschrittene gleichermaßen. Und schließlich haben auch die vielen schönen Collie-Bilder zum Gelingen beigetragen.


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Natur – aber bitte nicht pur. Oder: Grimms Märchen in Neuauflage

Es ist jetzt schon ein Weilchen her, da hat die Hannoversche Allgemeine Zeitung über ein Massaker, genauer gesagt über ein Schafsmassaker berichtet. Selbiges richteten ausnahmsweise einmal nicht die Menschen sondern einige Wölfe an, die es vom Truppenübungsplatz Bergen bei der Suche nach ihrem Abendbrot auf eine nahegelegene Schafsweide verschlagen hatte. Als der Wolfsberater Jörg-Rüdiger Tilk eintraf, so schreibt die HAZ,

hatten sich schon alle fünf Schafhalter aus dem Ort dort versammelt. Die Sache hatte sich in Windeseile herumgesprochen. Eine Nachbarin hatte die Schafsleichen entdeckt. Eine andere erzählte, sie habe nachts um eins die Wölfe heulen gehört. Allen bot sich ein grausiges Bild: Acht Schafe lagen tot auf der Weide verstreut, zwei weitere hatten Verletzungen erlitten, denen sie später erlagen. Tilk war gleich überzeugt: ‚Das Rudel muss von einem Trecker oder Auto gestört worden sein, Wölfe töten nicht einfach zum Spaß und lassen die Beute dann liegen.’ Für Elli Hasselmann war und ist das kein Trost. Der Schock sitzt der 68-Jährigen noch im Nacken. „Der Wolf tötet mit Kehlbiss“, erinnert sie sich schaudernd. „Eins der Schafe stand mit offener Luftröhre da.“

Wolfsberater Tilk und seine Kollegen untersuchten den Ort des Geschehens eingehend, um auch sicherzustellen, dass es sich bei den Tätern wirklich um Wölfe gehandelt hat. Denn von so einem Nachweis hängt es ab, ob die geschädigten Landwirte eine Entschädigung und auch eine finanzielle Unterstützung für die Anschaffung von Herdenschutzhunden und das Anbringen ausreichend hoher Sicherheitszäune erhalten. Doch obwohl das jetzt wohl klar gestellt ist, stimmen die betroffenen Schafshalter und andere Wolfsfeinde das alte Lied vom bösen Wolf an: Naturromantik und Artenvielfalt seien schön und gut, aber auf diese eine Art, den Wolf, könne sie gut verzichten, gab eine der Schafszüchterinnen zu Protokoll. Und ein HAZ-Leser mit dem Pseudonym „Louis der Kater“ kommentierte den Artikel im Leserforum mit den Worten:

Wenn ich am Abend auf meinem Balkon stehe kann ich die Wölfe zwischen Gehrden und Ronnenberg hören, stundenlanges Heulen mit anschliessendem schmatzen sprechen eine deutliche Sprache, ich jedenfalls gehe Abends nur noch mit Jagdgewehr aus dem Haus. Hoffentlich wird die Politik schnellsten tätig damit wir nicht mit Meldungen wie, – Wolf raubt Baby aus dem Kinderwagen, oder, – Wölfe überfallen Wohnhaus und rauben die Kinder, wir kennen ja alle die Geschichte von den Grimm’s .

Da fragen wir uns natürlich, meint der Betreffende das wirklich ernst oder hat er nur eine sehr hintergründige Art von Humor. Und warum lautet sein HAZ-Nutzername dann nicht Rotkäppchen?

Heidschnuckenherde auf der Wiese
Mögen Menschen und auch Wölfe gern: Heidschnucken

Ich fürchte, er meint es ernst. Denn ein bisschen Natur, das finden wir doch alle schick, aber sie darf natürlich niemandem weh tun. Das, was so mancher für Natur hält, ist realiter nichts anderes als ein vom Menschen gehegter Park und Wirtschaftsraum, in dem sich das allgemeine Naturverständnis selbst ad absurdum führt. Denn noch immer gilt Natur als eine sich selbst überlassene Wildnis, nach der wir uns alle doch so sehr sehnen. Kommt diese Art von Natur dann allerdings einmal in Gestalt eines Wolfes daher, greift der Naturliebhaber lieber zum Jagdgewehr, um sie wieder auf ein ihn nicht beängstigendes Maß zurück zu stutzen.

Ehrlich gesagt, mir tun die zugerichteten Schafe auch leid. Aber die Schafszüchterin aus Bergen und der HAZ-Leser „Luis der Kater“ haben wahrscheinlich kein Problem damit, ein Kotelett von Schweinen zu essen, die über Hunderte von Kilometern durch die Republik kutschiert worden sind, um dann im Schlachthof auf recht brutale Art und Weise zu Tode gebracht zu werden. Killen fürs Kotti darf eben nur der Mensch, und wehe, ihm kommt da ein Wolf in die Quere.
Ich habe es bereits an anderer Stelle gesagt: Natur ist nicht zum Nulltarif zu haben. Landwirte müssen unterstützt werden, um ihre Weiden sicher einzäunen und – beziehungsweise oder – sich wehrhafte Herdenschutzhunde zulegen zu können. Dafür müssen Kommunen, Länder und der Bund was springen lassen. Dann geht’s einstweilen auch wieder den Schafen und Lämmern gut, jedenfalls bis zu ihrer letzten Reise in den Schlachthof.

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Alternativen zum Truppi! Heute: Die kleine Isernhagenrunde

Vor Kurzem, genauer gesagt, heute Nachmittag, traf ich in Vinnhorst eine Border Collie-Halterin mit ihrer eineinhalbjährigen Vierbeinerin, die sich zurecht darüber beklagte, dass wir Hundebesitzer auf dem Truppenübungsplatz Bothfeld-Langenhagen nicht mehr so gern gesehen sind. Gut, man kann dort mit seinem Hund noch spazieren gehen, muss den Hund aber immer anleinen und darf nur die großen geschotterten Wege benutzen. Bis vor cirka zwei Jahren war das anders: da drückten die Bundeswehr-Hausherren schon mal beide Augen zu, wenn sie unangeleinte Hunde trafen. Und damals gingen wir auch noch unbeschwert auf all den kleinen Trampelpfaden, die einen Spaziergang auf dem Truppi erst so richtig interessant machten.
Genau zu dem Zeitpunkt, als sie sich ihre Hündin anschaffte, sei es damit vorbei gewesen, erzählte die Border Collie Besitzerin heute Nachmittag, dabei wohne sie doch nur knapp 15 Minuten von dem Truppi entfernt.
Ach ja, auch ich musste seufzen: „Das war schon schön damals auf dem Truppenübungsplatz. „Aber“, sagte ich, „wenn Sie dort ganz in der Nähe wohnen, dann kennen Sie doch bestimmt die Alternativen, etwa die Runde über die Felder Richtung Isernhagen-Süd“.
Nein, die kannte sie nicht, und das will ich jetzt hier also einmal zum Anlass nehmen, die Hunderunde, von uns die „kleine Isernhagener“ genannt, vorzustellen. Die „kleine Isernhagener“ zeichnet sich gegenüber der „großen Isernhagener“ dadurch aus, dass man den Truppenübungsplatz gar nicht betreten muss. Man kann hier also auch dann gehen, wenn der Truppi gesperrt ist, sichtbar gemacht bekanntlich durch das Hissen der roten Fahne an den Eingängen.

„Die kleine Isernhagener“

Hier also eine der Alternativen zum Truppi: die „kleine Isernhagener“.
Wir parken am Langenhagener Klärwerk in der Breslauer Straße. Dann halten wir uns östlich und gehen rechts an einem kleinen Wasserlauf entlang, mit dem das saubere Wasser aus dem Klärwerk in die Wietze geleitet wird. Nach 100 Metern kommen wir an die Wietzebrücke. Davor befindet sich auf der rechten Seite der Eingang zum Truppenübungsplatz.
Der Truppi: kann uns mal!
Darum kümmern wir uns jetzt aber nicht die Bohne, sondern überqueren die Brücke und setzen unsern Spaziergang immer der Nase nach in Richtung Isernhagen Süd fort. Der Weg führt durch Felder und Wiesen, teilweise verdecken Büsche und Bäume die Sicht, dann wieder kann man in nördlicher Richtung gerade noch eine Landstraße erkennen, die den Wietzepark (bekannt dort: das Seehaus) mit seinem Hufeisensee in südlicher Richtung begrenzt.

Wiesenlandschaft, frische grüne Saat, darauf Treckerspuren

Nach knapp eineinhalb Kilometern gelangen wir an ein kleines Sträßchen mit dem Namen Fuhrbleek. Hier wenden wir uns nach rechts und gehen eine schöne Baumallee entlang. Nach knapp einem halben Kilometer teilt sich der Weg.

Herbstliche Baumalle am Fuhrbleek in Isernhagen

Eine aufmerksame Leserin hat mich gebeten, darauf hinzuweisen, dass es in dem hier beschriebenen Terrain Rehe und Hasen gibt.
Wer also ein jagenden Hund hat, sollte achtgeben, dass der seiner Leidenschaft hier nicht zu ausgeprägt frönen kann!

Die Hunde vom Reiterhof im Fuhrbleek: machen nur ihren Job
Rechts an der Ecke befindet sich ein kleiner Reiterhof, meistens sind zwei Hunde am Zaun, die uns mit ihrem lauten Bellen begrüßen. Davon lassen wir uns nicht beeindrucken, die beiden machen ja nur ihren Job. Wir biegen rechts ein und gehen am Haus und den niedrigen Pferdeställen vorbei. Der Weg verengt sich bald zu einem Pfad, der wieder einen Rechtsknick macht und in nördlicher Richtung durch ein kleines Wäldchen führt.
Vis-à-Vis: die Wietze
Das Wäldchen endet an einem Feld. Links vor uns fließt die Wietze, dahinter liegt der Truppenübungsplatz. Wir gehen einen kleinen Trampelpfad entlang, der zwischen Wietze und Feld wieder zurück zur Wietzebrücke führt. Hier kennen wir uns aus. Wir halten uns links und gelangen so zum Parkplatz an der Kläranlage zurück.

Links große Bäume. vorn und rechts ein Feld. Dazwischen Trampelpfad. Sommerlich

Die Gesamtstrecke beträgt knapp vier Kilometer (um ganz genau zu sein: 3,52 Kilometer). Man geht ja nach Tempo und Hundespielpausen zwischen 45 Minuten und einer Stunde. Eine schöne Runde: nicht zu kurz, nicht zu lang und durchaus mit landschaftlichen Reizen. Die „kleine Isernhagener“ gehört zu meinem Standardrepertoire.
Und das nächste Mal in Hund-um-Hannover:
Zwischen Pferderennbahn und Stadtpark: die Karolin-Runde

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