Archiv der Kategorie: Neues aus Canidistan

Aus dem intimen Tagebuch des Klaus-Dieter Gleitze: "Mit solchen Augen wäre ich der Schwarm aller Frauen"

Mein Freund Klaus-Dieter Gleitze, seines Zeichens Chef der Gruppe Schuppen 68, Literat und begnadeter Künstler, hat meinem Sheppy einen Eintrag in seinem Tagebuch gewidmet. Mit freundlicher Einwilligung des Autors sei der Beitrag hier zitiert:

„Deutschlands, ach, was sage ich, der Welt schönster Australian Shepherd namens Satchmo.
Satchmo der Sheppy
Mehr und unterhaltsames zum Thema auf der Seite “Hund um Hannover” meines Freundes und Kollegen Achim Beinsen Dass Satchmo ein beinharter Hütehund ist, an dem kein Schaf vorbei kommt, sieht man. Darin ähnelt er Berti Vogts, bei dem es aber keine Schafe waren. Dass ich nochmal auf meine alten Tage auf den Hund kommen würde, als chronischer Katzenhalter… Der Katzengräber sind sonder Zahl in meinem Garten (Lauschen Sie dem Klang des Ausdrucks “sonder Zahl” nach, liebe Leserinnen, wer weiß, wann Sie ihm wieder begegnen).

Übrigens: Das Schaf trägt den Namen Guido!

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"Der Haushund im Fadenkreuz der Meinungsmacher". Ein Diskussionsbeitrag von Günther Bloch

Seit über 30 Jahren erforscht Günther Bloch die Verhaltensweisen von Wölfen und Hunden. Und das zumeist in deren natürlicher Umgebung. Bloch geht hinaus in die Wildnis und beobachtet mit Geduld und Hingabe das Leben im Wolfs- oder verwilderten Hunderudel. Etliche Male musste er aufgrunddessen überkommene Auffassungen revidieren, und hat dies immer auch öffentlich getan. Dass ihn seine Fachkompetenz nicht dazu verleitete, zu den bereits existierenden „ultimativen“ Hundeerziehungskonzepten noch eins hinzuzufügen, ist ihm dabei hoch anzurechnen. Wir können also davon ausgehen: was Bloch sagt, hat Hand und Fuß.
Auf seiner Website Hunde Farm Eifel hat er einen Diskussionsbeitrag über die derzeitige Situation des Haushundes in unserer Gesellschaft veröffentlicht. Der Text enthält kurz und knapp eigentlich alles, was es grundsätzlich zu diesem Thema zu sagen gibt.
Die Kernthesen lauten:

  • Die Domestikation vom Wolf zum Hund ist eine großartige menschliche Kulturleistung.
  • Verhalten und Emotionen von Mensch und Hund haben sich im Verlauf vieler Jahrhunderte flexibel angepasst. Das Positive in dieser Beziehung gerät zunehmend in Vergessenheit.
  • Leider reduzieren unverantwortliche Stimmungs- und Meinungsmacher das Hundeverhalten in einer polemisch geführten Debatte mehr und mehr auf Gefährlichkeit und Aggression.
  • Massaker durch Hunde sind extrem selten. Aber der Hund ist ein Beutegreifer, der unter ungünstigen Voraussetzungen eine Herausforderung darstellen kann. Hier ist Besonnenheit statt Pauschalisierung gefragt.
  • Hunde sind keine instinktgetriebenen Maschinen. Sie kommunizieren ihre Bedürfnisse sowohl auf einer biologischen als auch sozio-emotionalen Ebene.
  • Unverantwortliche Halter müssen bestraft und isoliert werden. Wir brauchen gleichzeitig ein System, worin sozialsichere Hunde und ihre Halter belohnt werden.
  • Die freie Markwirtschaft produziert leider häufig kranke, schlecht sozialisierte und angstaggressive Hunde. Die Verantwortlichen müssen zur Rechenschaft gezogen werden.
  • Der Hund ist ein Lauftier. Die Antwort auf viele Probleme sind großflächige Auslaufflächen.
  • Hier die Dokumentation des ganzen Textes.
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Mach mich nich an Alder! Oder: Konflikte in Canidistan

„Warum reagieren Hunde eigentlich immer aggresiv, wenn sie fremden Artgenossen begegnen?“ Diese Frage wurde mir vor einiger Zeit von einem Bekannten gestellt. Der Mann hat wenig bis gar nichts für Caniden übrig und wollte im Grunde lediglich seiner Auffassung Ausdruck verleihen, dass Hunde ohnehin nur Stress verursachen. Soweit, so schlecht.

Du deins – ich meins!

Natürlich wissen wir: Wenn sich fremde Hunde begegnen, kommt es keineswegs automatisch zu aggressiven Reaktionen. Allerdings: Treffen zwei sich unbekannte geschlechtsreife Rüden oder Hündinnen aufeinander, kann es schon mal etwas knistern.. Denn schließlich stehen sich hier zwei potenzielle Konkurrenten gegenüber. In Ur-Canidistan, der Welt der Wölfe in der sogenannten freien Natur, gehen sich fremde Rudel lieber aus dem Weg, um Konflikte um Ressourcen und Reviere zu vermeiden. Übrigens: Würde es da ähnlich häufig, ähnlich brutale Konflikte geben wie unter konkurrierenden Menschengruppen, Nationen, Ethnien, Rockergruppen oder Streetgangs etwa, hätten sich die Wölfe wahrscheinlich schon gegenseitig ausgerottet. Sie tun das nicht, ein Hinweis darauf, dass sie in mancherlei Hinsicht um einiges pfiffiger sind als die Menschen.
Wolfsaugen
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Natur – aber bitte nicht pur. Oder: Grimms Märchen in Neuauflage

Es ist jetzt schon ein Weilchen her, da hat die Hannoversche Allgemeine Zeitung über ein Massaker, genauer gesagt über ein Schafsmassaker berichtet. Selbiges richteten ausnahmsweise einmal nicht die Menschen sondern einige Wölfe an, die es vom Truppenübungsplatz Bergen bei der Suche nach ihrem Abendbrot auf eine nahegelegene Schafsweide verschlagen hatte. Als der Wolfsberater Jörg-Rüdiger Tilk eintraf, so schreibt die HAZ,

hatten sich schon alle fünf Schafhalter aus dem Ort dort versammelt. Die Sache hatte sich in Windeseile herumgesprochen. Eine Nachbarin hatte die Schafsleichen entdeckt. Eine andere erzählte, sie habe nachts um eins die Wölfe heulen gehört. Allen bot sich ein grausiges Bild: Acht Schafe lagen tot auf der Weide verstreut, zwei weitere hatten Verletzungen erlitten, denen sie später erlagen. Tilk war gleich überzeugt: ‚Das Rudel muss von einem Trecker oder Auto gestört worden sein, Wölfe töten nicht einfach zum Spaß und lassen die Beute dann liegen.’ Für Elli Hasselmann war und ist das kein Trost. Der Schock sitzt der 68-Jährigen noch im Nacken. „Der Wolf tötet mit Kehlbiss“, erinnert sie sich schaudernd. „Eins der Schafe stand mit offener Luftröhre da.“

Wolfsberater Tilk und seine Kollegen untersuchten den Ort des Geschehens eingehend, um auch sicherzustellen, dass es sich bei den Tätern wirklich um Wölfe gehandelt hat. Denn von so einem Nachweis hängt es ab, ob die geschädigten Landwirte eine Entschädigung und auch eine finanzielle Unterstützung für die Anschaffung von Herdenschutzhunden und das Anbringen ausreichend hoher Sicherheitszäune erhalten. Doch obwohl das jetzt wohl klar gestellt ist, stimmen die betroffenen Schafshalter und andere Wolfsfeinde das alte Lied vom bösen Wolf an: Naturromantik und Artenvielfalt seien schön und gut, aber auf diese eine Art, den Wolf, könne sie gut verzichten, gab eine der Schafszüchterinnen zu Protokoll. Und ein HAZ-Leser mit dem Pseudonym „Louis der Kater“ kommentierte den Artikel im Leserforum mit den Worten:

Wenn ich am Abend auf meinem Balkon stehe kann ich die Wölfe zwischen Gehrden und Ronnenberg hören, stundenlanges Heulen mit anschliessendem schmatzen sprechen eine deutliche Sprache, ich jedenfalls gehe Abends nur noch mit Jagdgewehr aus dem Haus. Hoffentlich wird die Politik schnellsten tätig damit wir nicht mit Meldungen wie, – Wolf raubt Baby aus dem Kinderwagen, oder, – Wölfe überfallen Wohnhaus und rauben die Kinder, wir kennen ja alle die Geschichte von den Grimm’s .

Da fragen wir uns natürlich, meint der Betreffende das wirklich ernst oder hat er nur eine sehr hintergründige Art von Humor. Und warum lautet sein HAZ-Nutzername dann nicht Rotkäppchen?

Heidschnuckenherde auf der Wiese
Mögen Menschen und auch Wölfe gern: Heidschnucken

Ich fürchte, er meint es ernst. Denn ein bisschen Natur, das finden wir doch alle schick, aber sie darf natürlich niemandem weh tun. Das, was so mancher für Natur hält, ist realiter nichts anderes als ein vom Menschen gehegter Park und Wirtschaftsraum, in dem sich das allgemeine Naturverständnis selbst ad absurdum führt. Denn noch immer gilt Natur als eine sich selbst überlassene Wildnis, nach der wir uns alle doch so sehr sehnen. Kommt diese Art von Natur dann allerdings einmal in Gestalt eines Wolfes daher, greift der Naturliebhaber lieber zum Jagdgewehr, um sie wieder auf ein ihn nicht beängstigendes Maß zurück zu stutzen.

Ehrlich gesagt, mir tun die zugerichteten Schafe auch leid. Aber die Schafszüchterin aus Bergen und der HAZ-Leser „Luis der Kater“ haben wahrscheinlich kein Problem damit, ein Kotelett von Schweinen zu essen, die über Hunderte von Kilometern durch die Republik kutschiert worden sind, um dann im Schlachthof auf recht brutale Art und Weise zu Tode gebracht zu werden. Killen fürs Kotti darf eben nur der Mensch, und wehe, ihm kommt da ein Wolf in die Quere.
Ich habe es bereits an anderer Stelle gesagt: Natur ist nicht zum Nulltarif zu haben. Landwirte müssen unterstützt werden, um ihre Weiden sicher einzäunen und – beziehungsweise oder – sich wehrhafte Herdenschutzhunde zulegen zu können. Dafür müssen Kommunen, Länder und der Bund was springen lassen. Dann geht’s einstweilen auch wieder den Schafen und Lämmern gut, jedenfalls bis zu ihrer letzten Reise in den Schlachthof.

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Hurra – der Wolf ist da: Der Polizeiruf 110 und das Rotkäppchen Syndrom

Er ist wieder da. Nachdem der seinerzeit letzte Wolf auf dem Gebiet der heutigen Bundesrepublik Deutschland im Jahr 1904 zur Strecke gebracht wurde, wanderte Meister Isegrim spätestens seit den 1990-Jahren von Osten her wieder bei uns ein. In der ostdeutschen Lausitz leben mittlerweile 14 Rudel und inzwischen wird auch aus Niedersachsen gemeldet: Wolf gesichtet! „Für Niedersachsen können in acht Regionen Wölfe bestätigt werden“, meldet das sogenannte „Wildtiermanagement Niedersachsen“, eine Initiative der Landesjägerschaft.

„Mensch und Wolf waren sich schon immer Feind“

Umweltschützer, Naturfreunde und Wolffans können sich also darüber freuen, dass der Wolf hierzulande an vielen Orten wieder Quartier nimmt. Aber leider ist die Freude nicht ungeteilt. Nicht nur in dem Krimi „Wolfsland“, der am Sonntag den 15.12. dieses Jahres in der ARD Reihe Polizeiruf 110 ausgestrahlt wurde, hat der Wolf etliche Feinde, die ihm am liebsten eins über den Pelz brennen würden – und das von Zeit zu Zeit auch tun. In dem Krimi ist es vor allem die Jagdpächterin und Schlossherrin Elisabeth von Taupitz, die ihre mit Schrotflinten bewehrten Büttel des nachts in die Wälder der brandenburgischen Lausitz schickt, um dem dort heimisch gewordenen Wolfsrudel den Garaus zu machen. „Mensch und Wolf waren schon immer Feinde“, sagt die Wolfshasserin in dem Film, dessen Drehbuchautoren Rainer Butt und Ed Herzog sich im Vorfeld gut über den Wolf und seine Situation in Deutschland informiert haben.
Schlafender Wolf
Wolf – schläft nur!

Ja, es ist wohl so, Mensch und Wolf waren sich schon immer Feind, und unter dieser Feindschaft haben, nebenbei bemerkt, auch die domestizierten Nachfahren der Wölfe, unsere Haushunde, bisweilen zu leiden (aber das ist ein anderes Thema).
(Ein Kommentator hat darauf hingewiesen und daher muss ich mich etwas korrigieren: die Feindschaft ging und geht wohl überwiegend vom Menschen und nicht vom Wolf aus. Letzterem ist der Mensch eher piepe, sofern er Meister Isegrimm in Ruhe lässt.)
Wolfsexperte Sebastian Koerner hat einiges zu diesem Thema beizutragen. Als Biologe und Naturfilmer begleitet er seit 2003 die Rückkehr der Wölfe in die ostdeutsche Lausitz. Den Polizeiruf-Machern stand er mit Rat und Tat zur Seite. Dabei lieferte er insbesondere auch die schönen Wolfsaufnahmen, die in dem Film zu sehen sind. Dabei handelt es sich nämlich überwiegend nicht um gestellte Szenen mit Wolfshunden oder trainierten Wölfen aus dem Wildpark, sondern um echt wildes Leben in der freien Natur. Allein schon dieser Aufnahmen wegen ist der Film sehenswert.
Die im Krimi aufgezeigten Spannungen zwischen Wolfsschützern und Wolfsgegnern kämen der realen Situation schon ziemlich nahe, sagt Koerner in einem Tagesspiegel-Interview.
Es gäbe immer noch Jäger,

die denken, das Wild gehört ihnen und die den Wolf ganz archaisch als Konkurrenten ansehen. Und dabei geht es natürlich auch ums Geld. Viele Jagdpächter und Grundstückseigentümer befürchten, dass ihre Jagdgebiete durch den Wolf an Wert verlieren, weil dieser so viele Tiere reißt. Das klingt zwar plausibel, doch seitdem der Wolf zurück in der Lausitz ist, haben die Jäger nicht weniger geschossen als vorher. Leider können oder wollen einige Menschen nicht von den Erfahrungen anderer lernen. Hier in der Lausitz gibt es junge Familien, die immer wieder vor die Presse geschoben werden, weil sie angeblich Angst davor haben, ihre Kinder im Wald spielen zulassen. Dabei lebt die Mehrzahl der Leute hier seit rund 14 Jahren mit den Wölfen problemlos zusammen. Die Leute gehen im Wald spazieren oder sammeln mitten im Wolfsrevier Pilze, wie früher auch.

Rotkäppchen und der böse Wolf“

Doch das Rotkäppchensyndrom, die alte tief verwurzelte Angst der Menschen vor dem „bösen Wolf“, sitzt eben immer noch tief.
Wolf im Profil. Schläft!
Psst! Nicht wecken!

Vielleicht liegt das gerade auch daran, dass Mensch und Wolf sich eigentlich ziemlich ähnlich sind. Beide leben in engen Sozialverbänden, beide haben es auf die gleichen Beutetiere abgesehen. Der Wolf war und ist Konkurrent – und Konkurrenten konnten die Menschen noch nie besonders gut neben sich ertragen. Um die dadurch entstehen Animositäten zu rechtfertigen, muss man den Wolf eben dämonisieren. Im wirklichen Leben hat sich in der Lausitz ein Antiwolfsverein gebildet, der unter der Bezeichnung „Sicherheit und Artenschutz“ firmiert. Man könne Raubtiere wie den Wolf nicht unbejagt lassen, heißt es in dessen Reihen:

Die Verbreitung der Wölfe müsse reguliert werden, bevor Schlimmeres passiere. Als in Russland die Männer im Krieg waren, (…) seien die Wölfe schließlich auch über die Dörfer hergefallen.

Viel mehr als am Märchen von Rotkäppchen und dem bösen Wolf ist auch an solchen Geschichten nicht dran, versichern Wolfsexperten. Aber natürlich, wer eine Schafsherde sein eigen nenne, solle sich lieber gleich einige furchteinflößende Herdenschutzhunde anschaffen, bevor der Wolf bei den Schafen zu sehr auf den Geschmack gekommen ist. Denn der Wolf ist eben „auch nur ein Mensch“, warum sollte er es sich bei der Jagd auf Hirsche und Rehe schwermachen, wenn ihm anderswo das Festmahl auf dem silbernen Tablett serviert wird?

Wolf: Aufgewacht
Au weia! Aufgewacht!

„Schießen, schaufeln, Schnauze halten“

Doch während Schafe und Schnucken durchaus auf Meister Isegrims Speiseplan stehen, meiden die Wölfe Begegnungen mit Menschen. Sichtungen sind sehr selten und erfordern viel Sachkenntnis und Geduld. Zu fürchten hat sich also nicht der Mensch vor dem Wolf, sondern eher der Wolf vor dem Menschen. Denn obwohl Wölfe inzwischen eine geschützte Art sind, gibt es immer wieder Jäger, die den Finger schnell am Abzug haben, wenn ihnen doch einmal ein Canus Lupus über den Weg läuft. „Es gibt seit dem Jahr 2000 acht Fälle, die bekannt geworden sind“, sagt Koerner:

Entweder wurden verendete Tiere gefunden oder die Schützen haben sich selbst angezeigt. Eine Zeit lang ist etwa die sächsische Jägerschaft mit ihrer Ablehnung gegen den Wolf sehr intensiv in die Medien gegangenen. Wolfsfreunde hatten damals den Jägern vorgeworfen, illegal Jagd auf Wölfe zu machen. Daraufhin hatte der damalige Präsident des sächsischen Landesjagdverbandes gesagt, er lege für seine Jäger die Hand ins Feuer. Ich glaube, zwei oder drei Jahre später hat man dann aber eine fies angeschossene Wölfin aus dem Nochtener Rudel gefunden. Ich denke, nur wenige Fälle werden bekannt. Doch die Dunkelziffer ist vermutlich viel höher. Zumal sich die Tat recht gut verschleiern lässt. Unter wolfsskeptischen Jägern heißt es, wer einen Wolf schießen will, muss nur die drei S befolgen: schießen, schaufeln, Schnauze halten

Zwar drohen den Tätern formal hohe Strafen, bis zu 20.000 Euro Geldstrafe und bis zu fünf Jahren Haft können verhängt werden. In der Praxis aber ist es bisher kaum zu Verurteilungen gekommen. Um ungeschoren davon zu bleiben, reicht es meist, wenn der Betreffende behauptet, er habe den Wolf mit einem Hund verwechselt. Was im Übrigen ein recht bezeichnendes Bild auf die Situation der Hunde in unserer Gesellschaft wirft.

Wolfspanik auch in Niedersachsen

Wie in der Lausitz haben sich inzwischen auch in Niedersachsen die Gegner von Meister Isegrim zu Wort gemeldet. In Bergen, Kreis Celle, tagte unter dem Motto „pro und kontra Wolf“ vor kurzem eine Versammlung im Stadthaus, zu der, wie die Hannoversche Allgemeine Zeitung berichtete, 500 Menschen erschienen waren:

Die meisten Bewohner der Südheide machten keinen Hehl aus ihrer Ablehnung, nur wenige gaben sich als Freunde der Wölfe zu erkennen. Ferienhausvermieter berichteten, Familien mit Kindern hätten ihren Urlaub in der Heide mit Hinweis auf die Wölfe abgesagt. Dieter Heine, Hoteleigentümer in Celle, warnte vor dem Verlust von Arbeitsplätzen im Tourismus, wenn immer mehr Gäste aus Angst vor Wölfen ausblieben. (…) Einzelne Jäger erkundigten sich, ob nicht Einzelabschüsse erlaubt werden könnten, um ein weiteres Anwachsen der Population zu verhindern.“ Nein, habe Kreisjägermeister Hans Knoop diesem ansinnen beschieden: „Wer einen Wolf töte, begehe ein Straftat und müsse seinen Jagdschein ‚für den Rest seines Lebens’ abgeben.

Hoffentlich ist das angekommen.
Trotz aller Anfeindungen sind Wolfs- und Naturschützer inzwischen einigermaßen einflussreich, sodass es hoffentlich gelingen wird, dem Wolf wieder dauerhaft bei uns ein Zuhause zu geben. Mittlerweile sickert bei Vielen die Erkenntnis durch, das nicht nur der Mensch, sondern auch andere Wesen, die ihm jahrtausendelang als Konkurrenten galten, ein Lebensrecht auf dieser Erde haben.
Aber eins ist auch klar. Den Wolf gibt es in Deutschland nicht zum Nulltarif. Damit Mensch, Wolf und Schnucke gedeihlich nebeneinander leben können, braucht es öffentliche Investitionen in Schutzzäune, Herdenschutzhunde – und Entschädigungszahlungen an von Wolfsriss betroffene Landwirte.
Aber lohnt es sich nicht, in so schöne, intelligente und soziale Geschöpfe wie den Wolf zu investieren?!

Wolfsseite des NABU: Klick!

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Wolf in Großburgwedel?

Liebe hund-um-hannover.de Besucher: Ich gestehe, ich habe diesen Internetauftritt in den letzten Monaten sträflich vernachlässigt. Sorry und Dank an alle, die trotzdem hin und wieder vorbei geschaut haben. Jetzt soll es aber wirklich öfter mal wieder Neues aus Canidistan geben. Und hier auch gleich der neuste Knaller: Streift ein Wolf durch die Region Hannover? Wie die Hannoversche Allgemeine Zeitung (HAZ) vom 21.02.2013 berichtet, behaupten drei Autofahrer unabhängig voneinander, Meister Isegrim letzte Woche im Stadtgebiet von Großburgwedel gesichtet zu haben. Zwar konnte wegen des Tauwetters keine sichere Fährte entdeckt werden. Der Chef der örtlichen Jägerschaft, Hegeringleiter Walter Heuer, hält es aber für möglich, dass einer der Wölfe, die auf dem Truppenübungsplatz Bergen gesichtet worden sind, den Weg bis nach Großburgwedel zurückgelegt hat. In Bergen hat ein Wolfspaar vor einigen Monaten nachweislich Nachwuchs bekommen, und der wird langsam flügge. So könnte der eine oder andere mit eigenen Familiengründungsambitionen durchaus auf die Wanderschaft gegangen sein. Die HAZ schreibt:

„Vom großen Laufpensum der Wölfe ist auch Expertin Britta Habbe überzeugt. Ganz Deutschland liege mittlerweile im Streifgebiet; man könne einem jungen Wanderwolf „überall und jederzeit in Deutschland begegnen“, hatte die Wolfsbeauftragte der Landesjägerschaft Niedersachsen im September bei einer Informationsveranstaltung in Isernhagen gesagt. Von den Sichtungen in Burgwedel hat die Biologin am Mittwoch erfahren, sich allerdings nicht dort umgesehen.“

Die niedersächsische Wolfsexpertin Britta Habbe wertet alle eingehenden Wolfssichtungen aus. Sie rät allen den Großburgwedelern dazu, Ruhe zu bewahren. Der vermeintliche Wolf könnte auch einfach ein stiften gegangener Husky gewesen sein.

Wölfe sind
Cooler Wolf
ziemlich cool,
süß,
Zwei kleine Wölfe
und wollen doch nur spielen!
Kleiner Wolf und Mensch

Allerdings, ob der Wolf das weiß? Wer einen sieht, sollte lieber ruhig aber bestimmt seines Weges gehen. Einen wilden Wolf zu knutschen, ist nicht nachahmenswert. Wolfssichtungen können direkt an Dr. rer. nat. Britta Habbe, Wolfsbeauftragte der Landesjägerschaft, gemeldet werden:
e-Mail, Telefon 0511/5304318, mobil 0179/9075166

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Wolfsfamilie in Niedersachsen gesichtet

Jetzt ist es amtlich. In Niedersachsen gibt es wieder freilebende Wölfe. Nachdem Meister Isegrimm nebst Gattin schon vor einiger Zeit auf dem Truppenübungsplatz Munster gesichtet wurde, tappte jetzt die ganze Family mit zwei Wolfswelpen in eine Fotofalle.
Mehr dazu auf welt-online – hier klicken!

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Gegen Hundesteuer – Klage vor dem europäischen Gerichtshof

Wie bild.de in einem Beitrag vom Montag den 02. Juli 2012 berichtet, will der Rechtsanwalt Elmar Vitt aus Lüneburg heute mit einer Klage gegen die deutsche Hundsteuer vor den Europäischen Gerichtshof ziehen. Die Hundesteuer sei eine Abgabe für Tierliebe und daher unethisch, so Vitt. Außerdem verstößt die Hundesteuer seiner Auffassung nach gegen das Diskrimminierungsverbot. Mit der Klage reicht der Rechtsanwalt 81.000 Unterschriften ein, die von der Initiative „Stoppt die Hundesteuer“ gesammelt wurden. Der Deutsche Tierschutzbund unterstützt diese Initiative.

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Giftköder

Giftköder-Alarm in Hannover! Da wir hier auf hund-um-hannover.de bisher nicht darüber berichtet haben, verweisen wir diesbezüglich auf Inka Burows Hundeblog „An-der-Leine.de“:

In und um Hannover treibt offenbar ein Hundehasser sein wahres Unwesen. In der Karwoche wurden vier Giftköder gemeldet – via Giftköderradar und über diesen Hundeblog. Die Tierärztin Sybille Ehlers, die in Hannover die Tierärztliche Praxis für Verhaltenstherapie und Hundeschule „An der Leine“ (toller Name!) betreibt, hat nach einem Aufruf auf der Facebook-Seite zum Hundeblog aufgeschrieben, auf welche Symtome ihr achten müsst. Denn gerade die Besitzer von Staubsaugerhunden sollten die Anzeichen einer Vergiftung erkennen, um schnell handeln zu können.

Zum Weiterlesen – hier klicken!

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Neue Hoffnung für Truppi-Fans?

Ein Jogger sollte zahlen, weil er auf dem Truppenübungsplatz Langenhagen/Bothfeld/Isernhagen nicht auf, sondern neben der Schotterpiste gelaufen war. Seit etwa eineinhalb Jahren schreibt die Bundeswehr vor, dass man das Gelände nur auf den sogenannten befestigen Wegen betreten darf. Aber was ist eigentlich ein befestigter Weg? Das Amtsgericht Hannover hat jedenfalls der Klage des Joggers stattgegeben. Interessant daher auch für Gassi-Geher: Die Bundeswehr will zunächst erst einmal von Bußgeldern in vergleichbaren Fällen absehen.


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